Festsitzend bedeutet, dass die kieferorthopädische Apparatur fest im Mund des Patienten angebracht ist. Das können zum Beispiel Brackets sein oder ein sogenanntes Herbst® Scharnier.Der Vorteil einer festsitzenden Apparatur ist, dass die nötigen Kräfte, z. B. zur Zahnbewegung, kontinuierlich über 24 h wirken können und dadurch die Therapiedauer im Vergleich zur herausnehmbaren Therapie kürzer ist. Ferner ist die Methode sehr präzise und besonders gut planbar. Der Patient kann außerdem das Tragen nicht vergessen, was besonders bei nicht ausreichender Mitarbeit problematisch ist und den Therapie-Erfolg gefährden kann.
Brackets sind kleine Präzisions-Führungsschienen, die direkt auf die Zähne geklebt werden. Durch einen Schlitz (Slot) läuft ein individuell geformter Drahtbogen, der dann über die Brackets die gewünschten Kräfte auf die Zähne in alle räumlichen Richtungen ausübt. Brackets gibt es in sehr unterschiedlichen Formen, Größen und Materialien. Die Entscheidung welches Bracket bei Ihnen eingesetzt wird, hängt neben den therapeutischen Notwendigkeiten auch von Ihren Ansprüchen an die Bioverträglichkeit oder die Ästhetik ab.
Die klassischen Brackets sind aus Metall. Sie haben sich über Jahrzehnte bestens bewährt, sind sehr robust und haben ausgezeichnete mechanische Eigenschaften. In der Regel wird eine Legierung aus gut verträglichem medizinischem Edelstahl für Metallbrackets verwendet. Allerdings enthalten die meisten dieser Brackets Nickel, das ein erhöhtes Allergierisiko darstellt. Es gibt aber auch nickelfreie Metallbrackets, z. B. aus Reintitan. Sie sind unter Bioverträglichkeitsaspekten erste Wahl. Wichtig ist auch, ob ein Metallbracket aus einem Stück gefertigt ist und deshalb kein Lot enthält, was man immer bevorzugen sollte.
Zahnschmuck ist heute schon relativ verbreitet. Seit kurzem gibt es sogar bunte Brackets aus Keramik. Für Viele ist das echt cool und macht das Tragen von Brackets noch attraktiver. Es gibt sie u. a. in den trendy Farben Pink, Aquamarin oder Grenadine. Da macht das Brackettragen richtig Spaß.
Lingual-Brackets sind ebenfalls aus Metall. Da sie von hinten an die Zähne geklebt werden, sind sie für andere nicht sichtbar. Die sogenannte Lingualtherapie ist wesentlich aufwendiger als die klassische Therapie mit Brackets und deshalb auch teurer, aber mit dem großen Vorteil einer ausgezeichneten Ästhetik.
Bei den von vorne sichtbaren Brackets sind Brackets aus Kunststoff oder Keramik zweifelsohne die ästhetischste Variante, vor allem in Kombination mit zahnfarbenen Bögen.Brackets aus Keramik haben den Vorteil, dass sie besonders farbstabil sind, d. h. sich nicht im Laufe der Therapie verfärben und dass sie von der Farbwirkung den natürlichen Zähnen am nächsten kommen. Dafür sind sie deutlich teurer als Metallbrackets.Kunststoffbrackets sind preiswerter, können sich aber durch Lebensmittel wie Curry oder Ketchup verfärben. Zudem haben sie häufig eine sichtbare Metalleinlage im Schlitz, damit sie stabiler sind.
Bänder sind anatomisch geformte "Metallreifen", die auf einen Zahn geklebt werden und ihn nahtlos umfassen. Auf diese Bänder werden Bukkalröhrchen geschweißt. Dadurch wird eine maximale Stabilität und Verbundfestigkeit erreicht. Das ist wichtig, denn oftmals wirken im hinteren Bereich hohe Kräfte. So wird vermieden, dass sich z. B. ein Bukkalröhrchen vorzeitig lösen kann.
Bänder sind anatomisch geformte "Metallreifen", die auf einen Zahn geklebt werden und ihn nahtlos umfassen. Auf diese Bänder werden Bukkalröhrchen geschweißt. Dadurch wird eine maximale Stabilität und Verbundfestigkeit erreicht. Das ist wichtig, denn oftmals wirken im hinteren Bereich hohe Kräfte. So wird vermieden, dass sich z. B. ein Bukkalröhrchen vorzeitig lösen kann.
Bögen sind zahnbogenförmige Drähte in unterschiedlichen Stärken, Durchmessern und Legierungen. Sie werden in die Schlitze (Slots) der Brackets befestigt (einligiert). Die Spannungskräfte, welche durch die Verformung in ihnen aktiviert werden, bewirken über die Brackets gezielte Bewegungen der Zähne, wie z. B. Drehung, Neigung oder Verschiebung.
Das Herbst® Scharnier ist eine kieferorthopädische Apparatur, die fest im Mund des Patienten eingebaut wird. Sie wurde nach dem Erfinder benannt. Das Herbst® Scharnier wird dazu benutzt, den Unterkiefer in die gewünschte ideale Position zu bringen, sodass die Zähne der Ober- und Unterkiefer wieder optimal ineinander greifen können.
Eine neue, sehr effektive und patientenfreundliche Behandlungsmethode ist die Zahnbewegung mit Hilfe eines festen Verankerungspunktes für die klassische kieferorthopädische Apparatur außerhalb des Zahnbogens. Um einen solchen Verankerungspunkt zu schaffen, wird für kurze Zeit (ca. 6 Monate) eine Minischraube (auch Pin genannt) zwischen die Wurzeln zweier jeweils benachbarter Zähne eingedreht. Mit dieser Methode lässt sich auch das Ziehen von Zähnen (Extraktionstherapie) bei eng stehenden Zähnen vermeiden. Zudem ist sie oft viel komfortabler und weniger sichtbar. Minischrauben sind bei Jugendlichen und Erwachsenen anwendbar.
Im Prinzip ja. Aber Kaugummi oder zähe Karamellbonbons können sich leicht in den Brackets verheddern und die Zahnspange beschädigen. Ebenso ist Vorsicht bei harten Lebensmitteln geboten, wie zum Beispiel bei Möhren. Dass man jetzt erst recht keine Nüsse mit den Zähnen knackt oder intensiv auf einem Bleistift kaut ist selbstverständlich.
Das hängt ganz von der jeweiligen Ausgangslage und dem Schwierigkeitsgrad der Behandlung ab. Als erste Orientierung ist ein Zeitraum von 2 1/2 bis 3 1/2 Jahren realistisch. Klären Sie das bitte mit Ihrem Kieferorthopäden.
Ja. Zum Beispiel zahnfarbene Brackets aus Keramik und Kunststoff oder Lingual-Brackets, die unsichtbar von hinten an die Zähne geklebt werden.
Nein. Vor dem Bekleben wird der Zahn nur oberflächlich angeraut, damit die Brackets sicher kleben. Nach Abnahme der Brackets wird der Zahn in der Regel wieder mit einem Fluoridlack versiegelt.